Nachhaltige Proteine aus Nutzinsekten

Die vier größten Herausforderungen bei der Zucht von Insekten

Insekten sind die Proteinquelle der Zukunft. Ihre Zucht ist jedoch je nach Insektenart und Ort der Züchtung durchaus herausfordernd. Die vier größten Herausforderungen sind dabei:

Kenntnisse über das Insekt

Im Gegensatz zu den derzeit am häufigsten gezüchteten Nutztierarten wie Schweinen oder Hühnern wurden Insekten in der Vergangenheit noch sehr wenig wissenschaftlich erforscht. Während vor über zehn Jahren das Genom von Schweinen und Hühnern entschlüsselt wurde, steckt die Forschung zu vielen Insektenarten noch in den Kinderschuhen. Die Größe der Tiere von meistens nur wenigen Milli- oder Zentimetern trägt ebenfalls dazu bei, dass nur eine sehr genaue und dauerhafte Beobachtung des Verhaltens eine tierfreundliche und artgerechte Zucht ermöglicht.

Klimastabilität des Zuchtumfelds

Hier gilt die Faustregel: Je größer die Oberfläche des Tieres im Verhältnis zur Größe des gesamten Tiers, desto weniger anfällig ist das Tier auf Umwelteinflüsse wie etwa Temperaturschwankungen. Da die meisten Insekten selbst im adulten Stadium nur wenige Zentimeter groß sind, wirken sich veränderte Umgebungsbedingungen sehr stark auf das Wachstum und Wohlbefinden der Tiere aus. Deshalb ist es besonders wichtig, die Tiere in einer klimastabilen Umgebung zu züchten. Vielen Insekten, wie etwa die Schwarze Soldatenfliege (Hermetia Illucens) oder der Mehlwurm (Tenebrio Molitor), sind jedoch die Temperaturen in Nord- und Mitteleuropa teilweise zu kalt. Die geforderte Klimastabilität des Zuchtumfelds kann entweder künstlich erzeugt oder durch die gezielte Nutzung von Abwärme erreicht werden.

Das richtige Futter

Die fehlende Entschlüsselung des Genoms trägt dazu bei, dass sich das richtige Futter zur Förderung von Gesundheit und Wachstum der Tiere hauptsächlich aus ihrem natürlichen Lebensraum ableitet. Im Gegensatz zu größeren Nutztieren leben die meisten Insekten unmittelbar in ihrem Futter. Es gilt zudem, die Tiere mit ausreichend Mineralstoffen und Vitaminen zu versorgen.

Die Logistik der Fütterung

Insekten wie etwa die Schwarze Soldatenfliege oder der Mehlwurm verbringen den Großteil ihres Lebens im Futtersubstrat. Sie haben hierfür im Gegensatz zu größeren Nutztieren wie etwa Schweinen oder Rindern keine eigene Futterstelle. Das Futter wird also bereits vor der Eiablage in den Zuchtbehälter eingefüllt. Ob eine weitere Fütterung während des Lebenszykluses notwendig ist, hängt vom Insekt ab. Dies führt jedoch zur Herausforderung, den Insekten in regelmäßigen Abständen neues Futter zuzuführen. Abhängig vom individuellen Farmdesign erfolgt der Transport des Futters zu den Zuchtboxen oder der Transport der Boxen zu einer zentralen Futterstation.

LARVEST arbeitet bei diesen Herausforderungen mit verschiedenen Partnern aus anderen Industriebereichen zusammen und hat zudem eigene Technologien für die Fütterung und die Überwachung der Mehlwürmer entwickelt.

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